Für ein individuelles Reisemobil benötigt man 3 Dinge.
Eine Leerkabine kauft man nicht regelmäßig. Die wenigsten können also auf einem Erfahrungsschatz aufbauen. Wenn man auf zuverlässige Referenzen zurückgreifen kann ist das sehr hilfreich. Ebenso wenn man ein erfahrener Wohmobilist ist, der Stärken und Schwächen seiner bisherigen Fahrzeuge kennt.
Wir sind absolute Anfänger.
Wir müssen versuchen uns im Internet kundig zu machen.
Es gibt einige Leerkabinenbauer für individuelle Reisemobile.
In diesen Foren habe ich versucht in vielen Nachtschichten Antworten für unser Projekt zu finden
Hier findet man die tollsten Ideen, die wir auch für den weiteren Ausbau nutzen konnten.
Eine weitere Entscheidung ist die Frage welchen Umfang der Auftrag an den Kabinenbauer haben soll.
Einige legen Wert darauf dass sie das Fahrgestell bestellen oder der Kunde bei ihrem Händler bestellt. Ich war seinerzeit der Meinung, dass es dem Kabinenbauer dadurch möglich ist eine Mischkalkulation zu machen. Es also für uns vorteilhafter ist selber zu bestellen. Das sehe ich heute anders.
Da es für die Basis eines 4x4 Reisemobiles nur eine überschaubare Anzahl von Herstellern gibt, hat der Ausbauer wahrscheinlich schon mehrere Fahrzeuge bestellt Und kennt - besser ich ich oder der Markenverkäufer (der wohl selten Fernreisefahrzeuge verkauft) - die möglichen und wichtigen Optionen.
Wer so wie wir handwerklich nicht geschickt und keine Zeit hat, benötigt kompetente Handwerker für den Ausbau. Das kann der Kabinenbauer oder ein Dritter sein.
Für uns war es gut, dass relativ zeitnah zu den ersten Ideen bereits in Juni die Abenteuer Allrad stattfand. Die beste Gelegenheit das Gespräch mit einigen Kabinenbauern zu suchen.
Für die Gespräche auf der Abenteuer Allrad wollten ein 1. Lastenheft haben um es mit Kabinenbauern zu besprechen. Und auf dieser vergleichbaren Basis Angebote zu bekommen.
Noch haben wir ja keine Vorstellung was unser Traum kosten wird.
Bis hierher ging es ja alles sehr schnell. Es war erst 7 Wochen her seit dem Vortrag von Kostja.
Wir hatten zu wenig Zeit um bereits fertig ausgeplante Konzepte präsentieren zu können.
Wir haben uns daher - auch weil uns das Fahrzeugkonzept zusagte - an dem um ein "Raumbad" (Phoenix Idee) ergänzten Grundriß des Bimobil LBX 365 orientiert.
Es waren spannende Tage. In einem Umfeld das wir so bisher nicht kannten.
Und wir hatten Gelegenheit gute und weniger gute Gespräche zu führen.
Denn wir haben lernen müssen, dass der eine oder andere kein Interesse an Kabinen auf Transporter Basis hat.
Das waren die Spezialisten der Geländewagen- oder LKW Klasse.
Die Messe war sehr erfolgreich für die Kabinenbauer.
Wie wir hörten führte die Finanzkrise 2008 zu einem deutlichen Nachfrageeinbruch. Der nun wohl überwunden ist.
Viele Großkonzerne hatten umfangreiche Programme wie Altersteilzeit, Abfindungen usw. gestartet. Gutsituierte Jungrentner sorgen für die Nachfrage. Die dann noch Sorgen um die zu erwartende Inflation aufgrund der Notenbankpolitik hatten. In Summe führte das zu
Insbesondere die Lieferzeiten von 18 Monaten gefiel uns überhaupt nicht.
Das würde bedeuten das Auto wäre planmäßig Anfang 2013 fertig. Wir wollten aber bereits im Oktober 2013 unsere Reise beginnen. Und mit dem Fahrzeug zum Test noch mindestens 20.000 km zurücklegen.....
Für uns stand - bezogen auf die Leerkabine - fest, dass es eine GFK Sandwichkabine werden soll. Über die BESTE Materialkombination
kann man stundenlang philosophieren. Das war für uns kein Entscheidungs-kriterium.
Fast alle Kabinenbauer haben ihren Sitz in Süd- oder Westdeutschland. Das macht es schwierig während der Bau- und Ausbauzeit regelmäßig vor Ort zu sein.
Im Mai hatten wir unser Lastenheft mit Oliver Dicks von Dicks Reisemobilbau besprochen. Der seine Werkstatt in Jork hat. Etwa 25 km von uns entfernt. Ein deutlicher Vorteil. Und wir waren sicher, dass das Fahrzeug früher fertig ist.
Oliver Dicks hat gute Erfahrungen mit Herrn Wallschlag vom Kabinenbauer Der Fehntjer in Ostrhauderfehn (Ostfriesland) gemacht. Auch das ist nur 250 km entfernt. Damit fällt die Entscheidung für die Kombination Dicks / Fehntjer.
Und so wird unser Auto zu einem norddeutschen Fernreisemobil. Das gibt es auch nicht oft.
Nach dem endgültigem ok meiner Ärzte am 12. Oktober konnten wir im November das Fahrgestell und am 7. Dezember die Kabine bestellen.
Für Angebote hatten Herr Wallschlag, Oliver Dicks und ich einige Punkte telefonisch besprochen.
In einem persönlichem Gespräch vor Ort in Ostrhauderfehn sprachen wir verschiedene Optionen durch. Und wir hatten Gelegenheit die Werkstatt anzuschauen.
Der Fehntjer beschäftigt schätzungsweise 3 bis 5 Mitarbeiter. Die Halle läßt maximal 2 Fahrzeuge gleichzeitig zu. Daher macht Herr Wallschlag auch keine Ausbauten. Und bestellt keine Fahrgestelle. Er konzentriert sich auf die Kabinen.
Bereits in den Vorgesprächen bekam ich den zutreffenden Eindruck dassHerr Wallschlag ein typischer Vertreter seiner ostfriesischen Heimat war. Ziemlich humorlos bei Preisverhandlungen. Die gab es nämlich nicht. Und etwas schlitzohrig..Ohne dabei unfair zu sein.
Also im Grunde ein Menschenschlag wie ich ihn liebe,
Dies war natürlich noch nicht der endgültige Lieferumfang.
Auch wenn die Planung noch nicht abschließend war, mußte eine Bestellung ausgelöst werden, damit Herr Wallschlag diese in seiner auftragsabwicklung berücksichtigen konnte.
Und wir hatten Zeit die endgültigen Details festzulegen.
Am 20. Februar 2012 wurde das Fahrgestell angeliefert.